Kultur & Tradition
Der Dammer Bergbau bot vielen eine neue Arbeitsstelle und eine neue Heimat. Ein Großteil der Bergmänner zog daher in die naheliegenden und neu gegründeten Bergarbeitersiedlungen Glückauf, Handorf-Langenberg und Steinfeld-Süd.
Die Gemeinschaft unter den Bergleuten war groß und sie lebten die Bergbautradition auch nach der Schicht unter Tage. So wurde Anfang der 50er Jahre eine Knappenkapelle unter dem Dirigenten Willi Redlich gegründet, welche in traditioneller Bergbau-Uniform an verschiedenste Veranstaltungen in der Umgegbung auftrat, wie z.B. den Schützenfesten der Bergarbeitersiedlungen Glückauf und Handorf-Langenberg.

Knappenkapelle

Insgesamt über 20 Jahre, selbst nach der Schließung des Dammer Erzbergbaus, trat die Knappenkapelle auf.
Die Uniform der Knappenkapelle wird noch heute von ehemaligen Bergmännern zu besonderen Veranstaltungen wie dem Schützenfest Glückauf getragen.

Das typische Bergmannlied "Steigerlied" war Hauptbestandteil des Repertoire der Knappenkappelle und wurde auch in das Repertoire der Musikvereine der Region, wie dem Blasorchester Handorf-Langenberg von 1959 e.V., aufgenommen und wird auch heute regelmäßig bei Auftritten gespielt.
Erinnerungen an den Dammer Erzbergbau lassen sich in den Bergarbeitersiedlungen an sich auch finden.
Allein der Name der ersten Bergarbeiter Siedlung ist nach dem Bergmannsgruß "Glück auf" benannt worden. In Steinfeld-Süd gibt es ebenfalls eine Barbarastraße, welche nach der Schutzpatronin der Bergleute "Heilige Barbara" benannt wurde. Nach der Heiligen Barbara wurde ebefalls in Handorf-Langenberg sowohl die "St. Barbara Kirche", die "St. Barbara Grundschule", als auch der "St. Barbara Kindergarten" benannt.

Steinfeld-Süd
Barbarastraße in Steinfeld-Süd mit einem Förderwagen

Darüber hinaus sind in allen Bergarbeitersiedlungen verschiedene Bergbau-Relikte vorhanden.
So findet man heute in Glückauf ein Förderrad des Fördergerüsts Schacht 1 mitsamt Förderwagen, einen Personenwaggon, zwei Förderwagen und eine Miniatur des Fördergerüstes Schacht 1 auf dem Schützenplatz Glückauf, eine Wandbemalung des Betriebsgeländes in der Schützenhalle Glückauf, einen Personenwaggon auf den Spielplätzen der Kindergärten in Glückauf und Handorf-Langenberg, zwei Förderwagen in Handorf-Langenberg und einen Förderwagen in der Barbarastraße in Steinfeld-Süd, als auch Dammer Eisenerz in dem Tabernakel und eine Wetterlampe in der St. Barbara Kirche Handorf-Langenberg.

Handorf-LangenbergFörderwagen in Handorf-Langenberg
Das Dammer Berarbeiterleben diente obendrein einem Theaterstück als Grundidee.
Im Jahr 2010 wurde ein Theaterstück von Bernd Kessens in der Aula des Gymnasiums Damme uraufgeführt mit dem Titel "Glückauf - eine unvergessene Liebe":

"Obwohl Eisen rostet, bleibt wahre Liebe ewig rostfrei, so geschildert im Theaterstück über das Erzbergwerk Damme.
Der Autor Bernd Kessens hat ein neues Drama geschrieben, das am Ende des Jahres auf die Bühne gebracht werden wird. Dieses Theaterstück ist etwas Originelles. Auf der einen Seite wird die bewegte Geschichte des traditionsreichen Bergwerks anhand von alten Filmen, historischen Tafeln und authentischen Texten in flotter Abfolge gezeigt, auf der anderen Seite aber wird auch eine herzergreifende Geschichte einer 'verunglückten' Liebe dargestellt. 'Eine Liebe, die nie endet', wie der Autor meint, 'eine Liebe, die sogar bis 300 Meter tief unter die Erdoberfläche hineinreicht.'

Das Theaterstück ist keine Seifenoper, sehr wohl aber eine gelungene Kombination von Dokumentation und rührendem Schauspiel, gegliedert in 9 Szenen mit wechselnden Kulissen, die den Bühnenorganisator Richard Kähling und den Bühnenmaler Josef Uptmoor wegen der schillernden Szenerien herausfordern werden. Dem Zuschauer wird eine außergewöhnliche und 'unsterbliche Liebe' eines Pärchen gezeigt. Eine Liebe, die zum Sterben schön ist – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die junge Frau ist die attraktive Wirtshaustochter und der junge Mann ist ein Bergmann, der natürlich nicht nur Eisenerz schürft, sondern auch Silber und Gold finden möchte. Dann passiert das Unglück, das in das Schicksal der Liebenden eingreift. Das, was zusammengehört, wird getrennt und wird erst nach vielen Jahren wieder zusammengeführt- Ein großes Theaterensemble wird auf der Bühne aktiv sein, in verschiedenen Rollen auftreten und die Lieder des Komponisten Hans Schneppat singen."

(Beschreibung aus dem Jahr 2010)
Das Thema Bergbau in Damme findet sich aber nicht nur in den Bergarbeitersiedlungen wieder sondern wurde auch in vielen schulischen Arbeiten der Region aufgefasst wie z.B. des Deutschleistungskurs "DE 12" des Schuljahres 2008/09.
Dieser nahm es sich zur Aufgabe, den Dammer Einwohnern die Bedeutung des Erzbergwerkes und dessen Spuren zu verdeutlichen. Um dies zu verwirklichen wurden zwei Wanderrouten entwickelt, auf denen die Wanderer die Spuren des Dammer Erzbergbaus finden können.
Extra für diese Wanderrouten wurde ein Prospekt erstellt, mit dem genauen Verlauf der Routen und Informationen über den Dammer Erzbergbau.

Für diese Arbeit erhielt der Leistungskurs einen Anerkennungspreis in Höhe von 200 € vom Niedersächsischen Heimatbund.